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Anbindungsplanung: Der Schlüssel für erfolgreiche Energieprojekte

Zuletzt aktualisiert: 27. November 2024

Die Energiewende ist in vollem Gange und Projekte wie Photovoltaikanlagen, Windkraftwerke oder Batteriespeicheranlagen sind essenziell, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Doch der Erfolg dieser Projekte steht und fällt mit der sorgfältigen Planung und Umsetzung ihrer Anbindung an das Stromnetz.

Die Anbindungsplanung ist ein hochkomplexer Prozess, der technisches Know-how, rechtliche Expertise und eine präzise Organisation erfordert. Doch was bedeutet das genau und welche Schritte umfasst die Anbindungsplanung? 

Was ist eine Anbindungsplanung?

Die Anbindungsplanung beschreibt den Prozess, mit dem eine Anlage – etwa ein Windpark, eine Photovoltaikanlage oder ein Batteriespeicher – an das bestehende Stromnetz angebunden wird. Sie umfasst alle notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass die erzeugte Energie effizient und zuverlässig ins Netz eingespeist werden kann. Dabei spielen technische, rechtliche und infrastrukturelle Aspekte eine zentrale Rolle.

Das Ziel ist, die optimale Verbindung zwischen der Energieerzeugungsanlage und dem nächstgelegenen Einspeisepunkt zu schaffen. Hierbei wird nicht nur auf die technische Machbarkeit geachtet, sondern auch auf eine möglichst wirtschaftliche und umweltschonende Umsetzung

Rechtliche und technische Rahmenbedingungen

Die Anbindungsplanung unterliegt einer Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben und technischen Standards. Ein zentraler rechtlicher Rahmen ist das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), das die Grundlagen für den Bau und Betrieb von Versorgungsleitungen regelt. Insbesondere für erneuerbare Energien spielt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine entscheidende Rolle, das Netzbetreiber verpflichtet, Anlagen für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen vorrangig anzuschließen.

Technisch sind die Anforderungen in den sogenannten Technischen Anschlussregeln (TAR) sowie in den spezifischen Anschlussbedingungen der Netzbetreiber geregelt. Diese Vorgaben stellen sicher, dass alle Komponenten – von Transformatoren bis zu den Kabeln – zuverlässig funktionieren und die Stabilität des Stromnetzes gewährleistet bleibt. Um die Einhaltung dieser Anforderungen nachzuweisen, wird häufig eine Anlagenzertifizierung durch unabhängige Gutachter durchgeführt. 

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Schritte der Anbindungsplanung

Die Anbindungsplanung gliedert sich in mehrere essenzielle Schritte, die eng miteinander verzahnt sind, um eine reibungslose und effiziente Netzanschlusslösung zu gewährleisten.

1. Standort- und Netzverträglichkeitsprüfung

Am Anfang der Planung steht die Prüfung des optimalen Einspeisepunkts. Dieser Punkt muss sowohl technisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Hierbei wird der potenzielle Netzanschlusspunkt auf seine Kapazitäten hin analysiert, um sicherzustellen, dass die Anlage ohne Überlastung ins Netz einspeisen kann. Ein wichtiger Teil dieser Phase ist die Netzverträglichkeitsprüfung, bei der untersucht wird, ob das Netz die geplante Leistung der Anlage aufnehmen kann. Dieser Prozess erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber und bildet die Grundlage für die weiteren Planungen.

2. Trassenplanung

Im nächsten Schritt wird die ideale Trasse für die Verlegung der Leitungen zwischen der Energieerzeugungsanlage und dem Einspeisepunkt definiert. Dabei werden alle relevanten Gegebenheiten geprüft: Schutzgebiete, private Grundstücke, Verkehrswege und andere potenzielle Hindernisse. Ziel ist es, eine Route zu finden, die sowohl genehmigungsfähig als auch kosteneffizient ist.

Die Trassenplanung gliedert sich in zwei wesentliche Phasen: Grobplanung und Detailplanung.

  • Grobplanung: In dieser Phase werden mögliche Routen analysiert und eine erste Vorschlagsplanung erstellt. Diese Grobplanung dient als Grundlage für die Genehmigungsanträge und berücksichtigt bereits die wesentlichen Gegebenheiten wie Naturschutzvorgaben, Eigentumsgrenzen und technische Einschränkungen. Die Grobplanung ist bewusst flexibel gehalten, um später auf Änderungen oder Vorgaben der Behörden reagieren zu können.
  • Detailplanung: Sobald der Netzanschlusspunkt durch den Netzbetreiber und die zuständigen Behörden genehmigt wurde, wird die Grobplanung in eine Detailplanung überführt. In dieser Phase werden alle technischen Details präzise ausgearbeitet, etwa die genaue Trassenführung.

Während der Trassenplanung können moderne Technologien wie Mobile Mapping unterstützen. Mobile Mapping dient der Erfassung und Analyse von Umgebungsdaten inklusive möglicher Hindernisse. So können Trassen optimiert und genauer geplant werden. 

3. Genehmigungsplanung

Der erste Schritt der Genehmigungsplanung ist eine Vorprüfung, bei der die geplante Trasse auf mögliche Konflikte untersucht wird. Diese Vorprüfung erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden, die unter anderem den Umwelt- und Denkmalschutz, Verkehrswege oder private Grundstücke betreffen. Hierbei werden Genehmigungsanforderungen definiert und notwendige Unterlagen zusammengestellt.

Abhängig von der Komplexität und den spezifischen Bedingungen des Projekts müssen Genehmigungen für verschiedene Aspekte eingeholt werden. Dazu können beispielsweise Umweltverträglichkeitsprüfungen, Bau- und Betriebsgenehmigungen für Bahnlinien oder Gewässer sowie Sondergenehmigungen für etwa Denkmäler gehören.

Die sorgfältige Durchführung der Genehmigungsplanung stellt sicher, dass das Projekt rechtlich abgesichert und technisch umsetzbar ist, sodass die nächsten Schritte – die Ausführungsplanung und der Bau – nahtlos starten können. 

4. Ausführungsplanung

Nach Abschluss der Genehmigungsplanung beginnt die Ausführungsplanung, die den Übergang von der Theorie zur praktischen Umsetzung markiert. In dieser Phase werden alle Details präzise ausgearbeitet, die für den Bau und die Installation der Netzanschlusskomponenten notwendig sind. Ziel ist es, eine lückenlose Planung zu erstellen, die sowohl den technischen Anforderungen als auch den Genehmigungsauflagen entspricht.

Fazit: Anbindungsplanung als Erfolgsfaktor

Die Anbindungsplanung ist weit mehr als nur ein technischer Prozess – sie ist der Schlüssel zu erfolgreichen Projekten im Bereich erneuerbarer Energien. Von der Standortwahl über die Trassen- und Genehmigungsplanung bis hin zur Bauausführung verbindet sie technisches Know-how, rechtliche Expertise und eine präzise Organisation. Jeder Schritt, von der Grob- bis zur Detailplanung, trägt dazu bei, Projekte effizient, wirtschaftlich und nachhaltig umzusetzen.

Eine durchdachte Anbindungsplanung minimiert Risiken, spart Kosten und ermöglicht eine zügige Umsetzung, selbst bei anspruchsvollen Projekten. 

Wir unterstützen Sie!

Wir unterstützen Sie von der Auswahl des Netzanschlusspunktes bis hin zum Bau – zuverlässig und zielgerichtet. Unser erfahrenes Team erhebt die notwendigen Daten mittels Mobile Mapping, übernimmt die Trassenplanung, holt Genehmigungen ein und begleitet den Bau. Gemeinsam bringen wir Ihr Energieprojekt ans Netz.

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