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BREKO Marktanalyse 2023: Entwicklungen und Probleme

Zuletzt aktualisiert: 04. Oktober 2023

Wie ist der aktuelle Ausbaustand in Deutschland? Wie viele Haushalte haben einen Glasfaseranschluss? Und können die Gigabitziele der Regierung erreicht werden?

Diese Fragen und noch viele mehr versucht die BREKO Marktanalyse zu beantworten. Die repräsentative Studie wirft einen faszinierenden Blick auf die Entwicklungen im deutschen Telekommunikations- und Glasfasermarkt.

Wir schauen uns die aktuellen Trends, Herausforderungen und die zukünftigen Anforderungen der Branche an. 

Der Weg zur Glasfaserzukunft

Ein bedeutender Meilenstein wurde erreicht: Die Glasfaserabdeckung (Homes Passed) in Deutschland beträgt nunmehr 35,6% (Stand 30. Juni 2023) und nähert sich zügig den Ausbauzielen der Bundesregierung. Der BREKO bleibt daher weiterhin optimistisch, dass die Ziele der Regierung erreicht werden können und Deutschland bis 2025 eine Abdeckung von 50% und bis 2030 von 100% haben wird.

Diesen Erfolg führt der BREKO vor allem auf die Rekordinvestitionen der Wettbewerber der Telekom zurück. Diese investierten 2022 8,4 Milliarden Euro – mehr als je zuvor. Die Deutsche Telekom hat weitere 4,7 Milliarden Euro investiert.

Auch die Take-up-Rate steigt um zwei Prozentpunkte und liegt nun bei 49%. Die Take-up-Rate zeigt, wie viele der theoretisch zur Verfügung stehenden Hausanschlüsse tatsächlich aktiviert, also gebucht wurden. 

Herausforderungen im Blick

Trotz dieser erfreulichen Fortschritte gibt es nach wie vor Herausforderungen, die den Glasfaserausbau bremsen können. Zu den langjährigen Hürden zählt der BREKO vor allem folgende „Risikofaktoren“:

  • Fachkräftemangel in Deutschland in allen Bereichen des Glasfaserausbaus
  • Gigabitförderung des Bundes
  • Strategischer Doppelausbau durch die Deutsche Telekom sowie neuer Gigabit Infrastructure Act der EU
  • Kostensteigerungen im Ausbau und Betrieb
  • Geringe Akzeptanz alternativer Verlegemethoden
  • Kaufzurückhaltung durch erhöhte Inflation
  • Langwierige und analoge Genehmigungsverfahren 

Vor allem den taktischen Doppelausbau von Glasfasernetzen hebt der BREKO als entscheidende Bedrohung hervor.

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Die Doppelausbauproblematik

Die größte Gefährdung für die Gigabitziele der Regierung ist laut BREKO der Doppelausbau. Aktuell ist die Ausbaugeschwindigkeit recht hoch, was zu Konkurrenz zwischen Telekommunikationsunternehmen und nicht selten auch zum Überbau von Netzen führt – teilweise auch von geförderten Infrastrukturen. Wirtschaftlich ist das natürlich wenig sinnvoll.

2022 waren mehr als 220 Kommunen in 13 Bundesländern vom Doppelausbau betroffen. Um das zu verhindern, schlägt der BREKO Open-Access-Vereinbarungen als Alternative vor. Dadurch sollen Ressourcen gespart und der Ausbau gezielt vorangetrieben werden. 

Die Bedeutung von Open Access

Für den BREKO erfreulich: Open-Access-Geschäftsmodelle nehmen an Bedeutung zu. Das zeigt sich auch an der Anzahl der BREKO-Mitglieder, die bereits Open-Access-Vereinbarungen haben. 71% bieten Open Access an und weitere 22% haben ein Angebot in Planung. Der durchschnittliche Anteil am Gesamtumsatz beträgt dabei 18%.

Dies trägt dazu bei, die Glasfaserinfrastruktur effizienter zu nutzen und den Ausbau zu beschleunigen. Ziel ist eine vielfältige und wettbewerbsfähige Telekommunikationslandschaft. 

Nachhaltigkeit mit hoher Priorität

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle in der Telekommunikationsbranche. Für knapp 74% der befragten Unternehmen hat Nachhaltigkeit eine sehr hohe oder hohe Priorität. Zu den drei Maßnahmen, die am häufigsten umgesetzt werden, zählen die digitale Transformation von Geschäftsprozessen (88,6%), ein nachhaltiger Fuhrpark (68,2%) und das Recycling von Elektronikabfällen (63,6%).

Forderungen für die Zukunft

Trotz der Fortschritte gibt es nach wie vor Herausforderungen zu bewältigen. Um das hohe Tempo beim Glasfaserausbau beizubehalten, sind passende Rahmenbedingungen entscheidend. Dazu gehören laut BREKO die Reduzierung von Bürokratie, die Digitalisierung von Genehmigungsverfahren und die Anpassung des Netzausbau-Beschleunigungsgesetzes. Der BREKO fordert hier, dass der Glasfaserausbau nicht nur als „im öffentlichen Interesse“, sondern als „im überragenden öffentlichen Interesse“ eingestuft wird – analog zu den erneuerbaren Energien.

Fazit

Die BREKO Marktanalyse 2023 zeigt, dass die deutsche Telekommunikationsbranche trotz zahlreicher Herausforderungen auf einem guten Weg ist, die ehrgeizigen Glasfaserziele der Bundesregierung zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche diese Herausforderungen bewältigen wird, um Deutschland bis 2030 flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen und somit die digitale Zukunft des Landes zu sichern.

Quellen

Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (2023): „BREKO Marktanalyse 2023“, 30. August 2023, https://www.brekoverband.de/schwerpunkte/breko-marktanalyse/, letzter Zugriff am 27. September 2023.

Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (2023): „BREKO Marktanalyse 2023“, 30. August 2023, https://www.brekoverband.de/site/assets/files/37980/breko_marktanalyse_2023.pdf, letzter Zugriff am 27. September 2023.

Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (2023): „Glasfaserausbau trotz zahlreicher Herausforderungen weiter auf Kurs: Glasfaser bundesweit für mehr als ein Drittel der Haushalte verfügbar“, 30. August 2023, https://www.brekoverband.de/site/assets/files/37981/pressemitteilung_zur_breko_marktanalyse_2023.pdf, letzter Zugriff am 27. September 2023. 

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