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Mobilfunkabdeckungsanalyse:
Der erste Schritt für weniger Funklöcher
Wer Langstrecken mit dem Zug fährt, weiß: Funklöcher im Mobilfunk sind ein deutschlandweites Problem – vor allem in ländlichen Regionen und Außenbezirken. Unterwegs eine SMS verschicken oder sogar telefonieren? Fehlanzeige. Mit dem verlängerten Mobilfunkpakt mit den Mobilfunknetzbetreibern und der neuen Förderrichtlinie zur Mobilfunkkoordination geht Nordrhein-Westfalen dieses Problem an. Das Ziel: flächendeckender Mobilfunk.
Um dieses Ziel zu erreichen, stellt sich für Kommunen zunächst die Frage: Wo hapert es denn überhaupt? Wo ist die Versorgung gut und wo muss ausgebaut werden, um Funklöcher zu schließen? Dafür bedarf es einer Mobilfunkabdeckungsanalyse. Diese Analyse kann gemäß dem eigenen Bedarf durchgeführt werden – zumal es keine offiziellen Vorgaben gibt. Wir zeigen anhand von drei Schritten, wie Sie die Basis für die Maßnahmenplanung und den späteren Ausbau schaffen und eine derartige Analyse durchführen können.
1. Mit Mobilfunkanbietern absprechen
Für eine erste Analyse der Abdeckung empfiehlt es sich, zunächst mit den im Ausbaugebiet vertretenen Mobilfunkanbietern Kontakt aufzunehmen. Wo sind sie in welchem Maße vertreten? Welche Infrastruktur existiert wo? Wo stehen beispielsweise Sendemasten? Wie sieht die Abdeckung im Ausbaugebiet aus?
Die Beantwortung dieser Fragen bietet einen ersten Eindruck der vorhandenen Infrastruktur und der aktuellen Abdeckung. In diesem Schritt sollten allerdings auch die Ausbaupläne der Mobilfunkanbieter berücksichtigt werden. Es ist nicht nur von Interesse, welche Gebiete bereits ausgebaut sind, sondern auch welche Gebiete zukünftig erschlossen werden sollen – und mit welcher Priorität. Mit diesen Informationen können Sie ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Handlungskonzept zur Schließung von Funklöchern erstellen.
2. Abdeckung erfassen
Um ein konkretes Bild der tatsächlichen Abdeckung zu erhalten, sollten Sie am besten selbst nachmessen. So können Sie Funklöcher und Schatten in Innen- und Außenbezirken standortgenau – und damit präziser als anhand von Abdeckungskarten der Mobilfunkbetreiber – ausfindig machen.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einerseits können Sie zum Beispiel mit unserem Trassenscreening das jeweilige Gebiet befahren und mit der entsprechenden Hard- und Software die Abdeckung der unterschiedlichen Anbieter präzise und metergenau messen. Das Resultat ist eine Geoinformationskarte anhand derer Sie die Abdeckung einfach ablesen können.
Andererseits könnten Sie Fahrzeuge, die ohnehin das Gebiet befahren, wie beispielsweise Müllentsorgungsfahrzeuge, mit der benötigten Technik ausstatten und so die Daten quasi nebenbei sammeln. Hier ist allerdings die Voraussetzung, dass die Fahrzeuge tatsächlich das gesamte Gebiet befahren und erfassen können. Somit könnte auch eine Kombination der beiden Varianten die Lösung sein.
3. Bedarfserhebung durchführen
Um Lücken in den Karten der Mobilfunkbetreiber und Ihrer eigenen Befahrung zu schließen, sollten Sie zudem eine Bedarfserhebung durchführen. Dafür befragen Sie die Einwohnenden zur Abdeckung: Wo ist der Empfang durch welchen Anbieter wie gut? Wo ist die Abdeckung nicht ausreichend und wo besteht Bedarf? Auf diese Weise erhalten Sie nicht nur wertvolle Daten – Sie zeigen den Einwohnenden außerdem, dass Sie ihre Anliegen ernst nehmen und dass es mit dem Mobilfunkausbau vorangeht.
Welche Maßnahmen Sie im Rahmen der Mobilfunkabdeckungsanalyse konkret umsetzen, hängt ganz von Ihrer aktuellen Datenlage und Ihren Bedarfen ab. Das umfassendste Ergebnis erhalten Sie natürlich, wenn Sie alle drei Methoden nutzen und die dadurch gesammelten Daten übereinanderlegen und vergleichen. So können Sie Diskrepanzen erkennen und eine konkrete Abdeckung – inklusive Standorte von Sendemasten – im Gesamtgebiet ableiten.
Auf Basis dieser Informationen können Sie gezielt auf Anbieter zugehen und weitere Standorte für Infrastruktur vorschlagen sowie ggf. von der Kommune zur Verfügung stellen. Außerdem schaffen Sie so die Grundlage, um konkrete Maßnahmen zu planen und den Ausbau des Mobilfunks strukturiert anzugehen.