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Smart City: Was sie auszeichnet und wie Sie Ihre Stadt smarter gestalten
Neben Smartphones und dem smarten Zuhause gibt es mittlerweile sogar einige Smart Cities. Auch wenn es in Deutschland und Europa kaum vollständig ausgebaute Smart Cities gibt, befinden sich jedoch viele auf dem Weg dorthin.
So zum Beispiel Hamburg. Von intelligenten Verkehrssystemen über interaktive Bürgerbeteiligung zum eigenen smartPORT – Hamburg verfolgt die „Strategie Digitale Stadt“ und verbindet technologischen und sozialen Fortschritt.
Aber was macht eine Smart City eigentlich so smart? Und wie können Sie Ihre Kommune smarter gestalten?
Was ist eine Smart City?
Eine intelligente Stadt ist zu Beginn eine vernetzte Stadt. Die verschiedenen Teilbereiche der Stadt, wie Tourismus, Bildung, Wirtschaft oder Umwelt, sind miteinander verknüpft und Informationen und Daten werden zwischen den einzelnen Teilbereichen ausgetauscht. Diese Vernetzung erfolgt durch digitale Technologien.
Eine Smart City ist aber mehr als nur eine vernetzte Stadt. Sie baut darauf auf und benötigt die Vernetzung und Infrastruktur als Grundlage. Smart wird eine Stadt aber erst, wenn die gesammelten Daten auch analysiert und eingesetzt werden.
Oftmals werden mit Smart Cities lediglich Großstädte verbunden.
Smart City kann aber auch im Kleinen entstehen. Selbst in kleinen Dörfern – „Smart Villages“ – kann ein entsprechender Anreiz bestehen, die Digitalisierung voran zu treiben.
Mit Smart Cities können verschiedene Zielsetzungen verfolgt werden. Am gängigsten sind die Verbesserung der Lebensqualität, eine Effizienz- und Qualitätssteigerung der städtischen Dienstleistungen, die Gewährleistung von Mobilität und öffentlicher Sicherheit sowie regionales Wirtschaftswachstum. Damit verbunden sind immer Ziele der Nachhaltigkeit. Ressourcen und Umwelt sollen geschont werden. Dies ist auch in der Smart City Charta des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit festgehalten. Dabei soll die Digitalisierung kein Selbstzweck sein, sondern festgelegten Zielen folgen.
Doch gerade diese Ziele festzulegen und eine Strategie zu entwickeln, stellt viele Kommunen vor Herausforderungen. Die Entscheidungsprozesse innerhalb der Kommune können oft nicht mit der Geschwindigkeit, mit der sich Technologien verändern, mithalten. Somit ist die Einrichtung von Smart Cities weniger ein technisches und viel mehr ein strategisches und organisatorisches Problem. Der größte Fehler ist hier jedoch, einfach nichts zu machen und abzuwarten.
Was kann eine Smart City?
In einer Smart City sind Prozesse digitalisiert und automatisiert. Daten werden in Echtzeit übermittelt, verarbeitet und zur Optimierung von Prozessen genutzt. So kann beispielsweise die Entleerung von öffentlichen Mülleimern smart erfolgen. Sensoren in den Mülleimern übermitteln deren Füllstand und geben dies an die Müllabfuhr weiter. Diese muss dann nur noch diejenigen Mülleimer leeren, die tatsächlich voll sind und spart Zeit und Ressourcen ein. Eine intelligente Müllabfuhr ist auf dem Dorf teilweise sogar sinnvoller als in der Großstadt, da hier die Wege deutlich länger sind und größere Einsparpotentiale entstehen.
In anderen Bereichen wie Mobilität, Gesundheit oder Verwaltung können Prozesse auf ähnliche Weise optimiert werden. Smartes Parkraum-Monitoring oder Luftqualitätsmessungen sind weitere mögliche Einsatzgebiete.
Hamburg ist beispielsweise ein Thema angegangen, das für die Stadt besonders wichtig ist: der smartPORT. Intelligente Lösungen für Verkehrs- und Warenfluss durch die Vernetzung der Verkehrsströme sollen die Effizienz des Hafens steigern. Optimale Datenerfassung und ein schneller Informationsaustausch ermöglichen die Auswahl des effizientesten Verkehrsträgers für den Transport. Dabei wird nachhaltig vorgegangen und Ökostrom vom Land genutzt.
Was eine Smart City kann, hängt also stark von den Bedürfnissen der jeweiligen Stadt ab. Das heißt, dass zwei verschiedene Smart Cities sehr unterschiedlich funktionieren können – abhängig von lokalen Begebenheiten.
Wie wird eine City smart?
Bei der Digitalisierung sollte auf den direkten Nutzen sowie die Wünsche der Einwohnenden geachtet werden, denn letztlich sind sie es, deren Lebensqualität durch die Smart City verbessert werden soll.
Gleichzeitig müssen Ziele der Integration, Partizipation, Nachhaltigkeit und Transparenz berücksichtigt werden.
Damit eine Smart City funktionieren kann, müssen Verantwortlichkeiten und organisatorische Strukturen geklärt sein. Nur so kann schnell, ganzheitlich und zielgerichtet gehandelt werden. Dies ist etwa durch einen hoch angesiedelten Steuerkreis, in dem die verschiedenen Ressorts zusammentreffen, möglich.
Hamburg hat beispielsweise eine „Leitstelle Digitale Stadt“ in der Senatskanzlei eingerichtet und entwickelt momentan eine städtische Plattform, die Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft digital verbinden soll.
Die Grundvoraussetzungen für eine Smart City und deren Connectivity hängen stark davon ab, welche Anwendungen und Technologien zum Tragen kommen sollen. Für viele Bereiche ist aber eine Breitbandversorgung zur Datenübertragung wichtig. Diese muss allerdings nicht zwingend an das Internet angeschlossen sein. Je nach Datensicherheit ist dies unter Umständen sogar gar nicht gewünscht.
Für einige Anwendungen (z.B. intelligentes Parken) können Schmalband-Mobilfunkinfrastrukturen (LoRaWan) sinnvoller sein als Breitbandverbindungen. Auch 5G kann Bestandteil eines Smart City-Konzeptes sein. Gerade bei der Verarbeitung von Daten in Echtzeit ist eine leistungsstarke Verbindung ein Muss – vor allem da höchstwahrscheinlich der Bedarf an Übertragungsgeschwindigkeit und Datendurchsatz in Zukunft weiter ansteigen wird. Zusätzlich wird ein attraktiver Standortfaktor für Unternehmen geschaffen.
In einer Smart City sind die vernetzen Teilbereiche neuen Bedrohungen ausgesetzt, die es durch ein entsprechendes IT-Sicherheitskonzept zu reduzieren gilt. Außerdem muss im Notfall die Grundversorgung gesichert sein.
Bei dem Aufbau einer Smart City gilt es vieles zu beachten und vor allem der erste Schritt ist oft sehr schwierig. WiR unterstützen Sie dabei, diesen ersten entscheidenden Schritt zu wagen! Gemeinsam mit Ihnen entwickeln WiR ein Konzept zur Digitalisierung von Prozessen in Ihrer Stadt – stets vor dem Hintergrund der Effizienz. Zusätzlich können WiR für Sie Fördermittel beispielsweise für den 5G-Ausbau beantragen.
Quellen
5G.NRW (2020): Competence Center, 2020, https://5g.nrw/, letzter Zugriff am 19. Oktober 2020.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (2017): „Smart City Charta. Digitale Transformation in den Kommunen nachhaltig gestalten“, Mai 2017, https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/bauen/wohnen/smart-city-charta-langfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=7.
Handschuh, Alexander Dr. (2020): „Smart City in Deutschland“, 13. Oktober 2020, FIBERWEEK, Vortrag.
Hamburg Port Authority (o. J.): „Smartport – der intelligente Hafen“, https://www.hamburg-port-authority.de/de/hpa-360/smartport/ (letzter Zugriff am 22. Oktober 2020).
Frankenberg, Peter (2020): „Best Practice Smart City. Why, What & How?“, 13. Oktober 2020, FIBERWEEK, Vortrag.