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5G: Was kann es und wie wird es gefördert?
5G wird momentan heiß diskutiert. Rund um dieses Thema kursieren diverse Gerüchte und Fehlvorstellungen, was es schwierig macht, den Überblick zu behalten.
Dabei entstehen häufig Fragen: Was genau zeichnet 5G aus? Welche Vorteile entstehen gegenüber 4G? Wie kann eine Förderung für Städte / Kommunen und Unternehmen erfolgen?
WiR haben Ihnen die wichtigsten Punkte rund um 5G und die Förderung durch das Land NRW zusammengestellt.
Vorteile von 5G
Die Datenübertragungstechnik 5G gilt als Beschleuniger der Digitalisierung, da sie vielfach nutzbare Vorteile mit sich bringt: Mit ihr lassen sich mehr Daten in kürzerer Zeit mit weniger Störungen übermitteln. Die Funkabdeckung erfolgt durchgängig und ohne Unterbrechungen – auch bei Funkzellenwechseln.
Im Vergleich zu heutigen 4G-basierten Netzen ist die Übertragungsrate um ein Vielfaches höher und kann somit mehr Nutzer:innen versorgen. Besonders für Daten, die in Echtzeit übertragen und analysiert werden sollen, ist 5G wegen seiner niedrigen Latenzzeiten (Reaktionszeit) besonders geeignet.
Die Technologie lässt sich auf vielzählige Bereiche der Industrie anwenden und fördert den Trend Richtung Industrie 4.0. Aber auch für Kommunen und Städte kann sie wichtige Entwicklungen im Bereich Smart City voranbringen.
Campusnetze
Für öffentliche Einrichtungen und die Industrie sind sogenannte Campusnetze ein weiterer Schritt Richtung Digitalisierung und Automatisierung. Durch den Aufbau eines privaten, lokal beschränkten Mobilfunknetzes auf dem jeweiligen Gelände wird die Echtzeit-Kommunikation zwischen vernetzten Systemen zu hohen Sicherheitsstandards möglich. Den steigenden Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur wird damit gerecht. Höhere Flexibilität und Produktivität sind das Resultat dieser Leistungsfähigkeit und integrierten Sicherheit.
Für die Automatisierung von Prozessen ist die Datenverarbeitung in Echtzeit essentiell. So wird es möglich, Betrieb und Wartung zu optimieren und Störungen gezielt zu erkennen und zu bewältigen. Dies ist auch für den Aufbau von Strukturen in Smart Cities relevant.
Nutzungsmöglichkeiten für Kommunen und Städte
Das Gesundheitssystem ist ein Bereich, für den sich die Nutzung von Campusnetzen und 5G anbietet. Gerade während der aktuellen Entwicklungen rund um Covid-19 spielt der Ausbau der Telemedizin eine immer größere Rolle.
Die Nutzung von 5G könnte hier einen wichtigen Beitrag zur Epidemie-Bekämpfung leisten. Beispielsweise indem Ansteckungen durch Wärmebildgebungen überwacht und in Echtzeit und ohne Kontakt an eine zentrale Überwachungseinheit übermittelt werden.
Auch die Ferndiagnose bei Patient:innen wird mittels Überwachungssystemen und Datenübermittlung vereinfacht, da deutlich komplexere Daten schneller übertragen werden.
Neben dem Gesundheitssystem ist auch die Mobilität ein wichtiger Bereich, der durch die Nutzung der Datenübertragungstechnik vorangetrieben werden kann. Gerade in ländlichen Regionen mangelt es an der notwendigen Mobilität. Der Einsatz von 5G verspricht hier Besserung.
So hat beispielsweise die Hochschule Reutlingen im Auftrag der Landkreise Reutlingen, Sigmaringen und Zollernalbkreis ein Konzept zur Nutzung von 5G für öffentliche Mobilität entwickelt. Darin sind autonom fahrende Shuttle-Busse vorgesehen. Die Überwachung und Steuerung der Busse erfolgt in einer Zentrale per Computer.
5G ist zwar nicht zwingend für autonomes Fahren notwendig, führt aber dazu, dass es besser überwacht werden kann. Außerdem kann so die Kommunikation zwischen Autos oder der Infrastruktur (z.B. Ampeln) stattfinden, was autonomes Fahren noch sicherer gestaltet. Durch diese Nutzung könnten die Netze des ÖPNV ausgebaut und eine Verbesserung der Infrastruktur sichergestellt werden.
Förderwettbewerb 5G.NRW
Das enorme Potential von 5G hat auch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalens (MWIDE) erkannt und schreibt nun zum zweiten Mal den Förderwettbewerb 5G.NRW aus. Es sollen vor allem Leuchtturmprojekte unterstützt werden, in denen 5G zur Umsetzung innovativer Ideen angewandt wird. Prinzipiell sind hier alle Anwendungsfelder möglich.
Das MWIDE nennt explizit die folgenden Bereiche:
- Forschung und Entwicklung sowie dafür vorgesehene Testzentren
- Campusnetze für Prozess- und Organisationsinnovationen
- lokale und regionale 5G-Reallabore
- Entwicklung von 5G-Anwendungen und -Geschäftsmodellen
Im Zuge der ersten Ausschreibung wurden aus den 24 Einreichungen insgesamt 13 Projekte mit einer Förderung von bis zu 26 Millionen Euro empfohlen. Die bisher geförderten Projekte sind sehr vielfältig und reichen von automatisierten Schweißprozessen über Fahrzeug-zu-Fahrrad-Kommunikation mit 5G zur Erhöhung der Sicherheit für Fahrradfahrende bis zum Einsatz von Medizin- und Verkehrstelematik, um durch reibungslose Datenübertragung Schwerstverletzte gezielt versorgen zu können.
Nur in NRW geplante Projekte können gefördert werden. Bei der Beantragung müssen die Städte und Kommunen eine detaillierte Projektskizze sowie einen Finanzierungsplan vorlegen. Dabei sollen Fragen wie z.B. das geplante Einsatzgebiet, das langfristige Ziel des Konzepts und der Nutzen für die Gesellschaft geklärt werden. Damit ist die Beantragung dieser Fördermittel recht komplex und kann viele Städte und Kommunen abschrecken.
Sie möchten 5G in Ihrer Stadt oder Kommune anwenden und Ihr Projekt durch 5G.NRW fördern lassen? Sie planen die Digitalisierung und den 5G-Ausbau in öffentlichen Einrichtungen? WiR helfen Ihnen gerne! Dabei unterstützen WiR Sie bei der Antragstellung, Projektkoordination und Ausleuchtungsplanung. Das Resultat ist eine zu Ihnen passende Individuallösung. Sprechen Sie uns an und vereinbaren Sie ein erstes Beratungsgespräch!
Quellen
5G.NRW (2020): Competence Center, 2020, https://5g.nrw/, letzter Zugriff am 19. Oktober 2020.
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2020): „Leitfaden 5G-Campusnetze – Orientierungshilfe für kleine und mittelständische Unternehmen“, April 2020, https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Digitale-Welt/leitfaden-5G-campusnetze-orientierungshilfe-fuer-kleine-und-mittelstaendische-unternehmen.pdf?__blob=publicationFile&v=10, letzter Zugriff am 19. Oktober 2020.
Eckert, Christina (2020): Informationsdienst Wissenschaft, „5G.NRW: 5G für digitale Transformation in Nordrhein-Westfalen“, 11.09.2020, https://idw-online.de/de/news753947, letzter Zugriff am 19. Oktober 2020.