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(Alternative) Verlegemethoden im Vergleich: Das sollten Sie wissen
Bis zu 80 % der Investitionskosten beim Glasfaserausbau entfallen auf den Tiefbau. Das verlangsamt nicht nur den Ausbau und ist ineffizient, sondern vor allem auch teuer. Daher ist es kein Wunder, dass über die Jahre eine Vielzahl (alternativer) Verlegemethoden entwickelt wurden.
Allerdings herrscht bei vielen Kommunen immer noch eine gewisse Scheu vor neuen Verlegemethoden – nicht zuletzt, weil viele noch nicht normiert sind. Dennoch fordert beispielsweise der BREKO, die Nutzung alternativer Verlegemethoden zu normalisieren, um so Einsparpotenziale zu nutzen und den Ausbau zu beschleunigen.
Wir haben die wichtigsten Verlegemethoden am Markt für Sie kurz und knapp zusammengefasst und vergleichen, wann welche Methode in Frage kommt.
Hinweise zu den Verlegemethoden
Die im Folgenden dargestellten Verlegemethoden werden alle so bereits im europäischen Bereich eingesetzt. Darüber hinaus gibt es keine funktionalen Unterschiede mit Sicht auf die Breitbandversorgung oder die Dauerhaftigkeit des Ausbaus. Die Regelungen im Telekommunikationsgesetz bevorzugen zudem keine bestimmte Verlegemethode oder -tiefe. Unter den jeweiligen Voraussetzungen können daher alle Arten der Verlegung gleichberechtigt zum Einsatz kommen.
Offener Grabenbau
Tiefe: mind. 30 cm
Kosten: bis zu 140 € pro Meter
Fräs-/Meißelverfahren
Tiefe: bis zu 80 cm
Kosten: ca. 30-40 % weniger als konventioneller Tiefbau
Tiefe: bis zu 80 cm
Tiefe: 30-50 cm
Tiefe: 30-50 cm
Schleif- bzw. Sägeverfahren
Tiefe: bis zu 45 cm
Tiefe: je nach Stärke der befestigten Oberfläche
Kabelpflugverfahren
Tiefe: bis 120 cm, üblicherweise 60-90 cm
Kosten: ca. 8-10 € pro Meter
Horizontal-Spülbohrverfahren
Tiefe: 0,5-10 m
Durchmesser Bohrkanal: 100 mm (Pilotbohrung)
Kosten: ca. 50-100 € pro Meter
Tiefe: mind. 0,5 m
Durchmesser Bohrkanal: 58-80 mm
Mindesttiefe: 0,5 m
Durchmesser Bohrkanal: 58 mm (Pilotbohrung)
Tiefe: ca. 0,5-2 m
Durchmesser Bohrkanal: ca. 50 mm
Ungesteuertes Bodenverdrängungsverfahren (Erdrakete)
Überdeckungshöhe: mind. Durchmesser der Erdrakete x 10
Durchmesser: 45-180 mm
Kosten: ca. 100 € pro Meter
Richtpressverfahren
Überdeckungshöhe: mind. Steuerkopf-Durchmesser x 10
Durchmesser: 58 mm
Verlegung im Abwasserkanal
Oberirdische Linien
Fazit
Alternative Verlegemethoden sind nicht in allen Fällen einsetzbar oder sinnvoll. Es sind topographische Gegebenheiten, Bodenklassen, die Oberflächenstruktur, Umweltaspekte, Siedlungsstrukturen und Eigentumsverhältnisse zu berücksichtigen. Die Bewertung dieser unterschiedlichen Bedingungen in einem Ausbaugebiet führt daher typischerweise zu einer Nutzung unterschiedlicher Verlegeverfahren. Dieser Mix an Verfahren ist meist unproblematisch und erfolgt bereits seit Jahren.
Wir unterstützen Sie!
Sie sind sich unsicher, welche Verlegemethode in Ihrem Ausbaugebiet in Frage kommen? Wir unterstützen Sie! Mit unserem Trassenscreening in Zusammenarbeit mit der Planungsabteilung beraten wir Sie, wo Einsparpotenzial besteht und empfehlen, die für Ihr Gebiet geeignetste(n) Verlegemethode(n).
Auch beim Ausbau sind wir an Ihrer Seite und übernehmen die Bauüberwachung – auch bei alternativen Verlegemethoden.
Quellen
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (2022): „Verlegemethoden für den Gigabitausbau. Breitbandausbau nach § 127 TKG“, Mai 2022, https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/DG/verlegetechnik-breitbandausbau.pdf?__blob=publicationFile, letzter Zugriff am 22. September 2022.
Bundesministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (2020): „Alternative Verlegemethoden für den Glasfaserausbau. Hinweise für die Praxis“, Gigabit.NRW, 17. September 2020, https://www.gigabit.nrw.de/images/2020/200917_Leitfaden%20Alternative%20Verlegemethoden_2.%20Auflage_Videos_final.pdf, letzter Zugriff am 22. September 2022.