© Gina Sanders, Adobe Stock

Mithilfe der BEW Förderung zu klimaneutralen Wärmenetzen

Zuletzt aktualisiert: 05. August 2025

Warum klimaneutrale Wärmeversorgung jetzt wichtig ist

Deutschland steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Bis spätestens 2045 soll das Land treibhausgasneutral sein. Was abstrakt klingt, betrifft uns alle ganz konkret – in unseren Städten, unseren Wohnungen, unseren Unternehmen. Denn fast die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Wärmesektor: auf das Heizen unserer Häuser, auf Warmwasser, auf die Versorgung von Schulen, Krankenhäusern und Gewerbebauten. Die klimaneutrale Wärmeversorgung ist damit einer der größten Hebel auf dem Weg zu den Klimazielen – und einer der am meisten unterschätzten. 

Besonders spannend (und herausfordernd) sind hier die Wärmenetze. Sie versorgen ganze Quartiere, Städte oder Industriegebiete zentral mit Wärme. Die Chancen sind enorm: Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und die Nutzung von unvermeidbarer Abwärme können diese Netze große Mengen CO₂ einsparen. Doch genau das erfordert Investitionen, Planung und – ganz entscheidend – eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Stadtwerken, Energieversorgern und Unternehmen. 

Um diesen Umbau zu unterstützen, hat die Bundesregierung die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW Förderung) ins Leben gerufen. Sie schafft die finanziellen und strukturellen Voraussetzungen, damit Akteure vor Ort ihre Wärmenetze modernisieren und auf nachhaltige Beine stellen können. Gleichzeitig rückt ein weiteres Schlagwort immer stärker in den Vordergrund: die Wärmeplanung. Sie liefert den strategischen Fahrplan, damit der Umbau nicht nur technisch möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll und sozial verträglich gelingt. 

In diesem Blogbeitrag zeigen wir, was hinter der BEW Förderung steckt, wie sie mit der Wärmeplanung verzahnt ist – und warum es für Wärmenetzbetreiber entscheidend ist, die Fördermöglichkeiten frühzeitig zu nutzen. Außerdem erklären wir, wie die WiR Solutions als Partner dabei hilft, aus komplexen Anforderungen konkrete Erfolge zu erzielen. 

BEW Förderung: Vier Module für eine nachhaltige Wärmeversorgung

Die BEW Förderung ist ein zentrales Förderinstrument des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das speziell auf die Transformation und den Neubau von Wärmenetzen ausgerichtet ist. Ziel ist es, Wärmenetzbetreiber zu motivieren, fossile Energien konsequent durch erneuerbare Energien und Abwärme zu ersetzen und so eine nachhaltige, klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermöglichen. Das Programm gliedert sich in vier Module:

  • Modul 1: Förderung von Transformationsplänen und Machbarkeitsstudien,
  • Modul 2: die systemische Förderung eines Wärmenetzes (Investitionsförderung),
  • Modul 3: die Förderung von Einzelmaßnahmen an einem Wärmenetz
  • Modul 4: die Betriebskostenförderungen für Solarthermieanlagen und Wärmepumpen 

Besonders wichtig ist Modul 1, denn es legt mit einer Machbarkeitsstudie oder einem Transformationsplan den Grundstein für alle weiteren Maßnahmen. Ohne diese strategische Planung ist eine spätere Förderung oft nicht möglich. Die BEW Förderung verfolgt einen systemischen Ansatz: Es geht nicht nur darum, Einzelteile zu erneuern, sondern das Wärmenetz als Gesamtsystem klimaneutral aufzustellen.

Warum die Wärmeplanung der Schlüssel zur BEW Förderung ist

Die Wärmeplanung ist das strategische Fundament für eine nachhaltige und klimaneutrale Wärmeversorgung. Bis spätestens 2028 sind alle Kommunen in Deutschland gesetzlich verpflichtet, eine Wärmeplanung zu erstellen. Dabei analysieren sie zunächst ihren aktuellen Wärmebedarf, die bestehende Infrastruktur und die Potenziale vor Ort – zum Beispiel für den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Nutzung von Abwärme.

Die Wärmeplanung umfasst mehrere Schritte:

  • Bestandsanalyse (aktuellen Wärmebedarf, vorhandene Wärmeversorgungsstruktur und Gebäudestruktur zu analysieren),
  • Potenzialanalyse (vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten einer Kommune zu identifizieren und zu bewerten),
  • Entwicklung eines Zielszenarios (Beschreibung, wie die lokale Wärmeversorgung der Zukunft aussehen wird),
  • Umsetzungsstrategie (strategischer Fahrplan inklusive investiver Maßnahmen, um die Wärmeversorgung bis spätestens 2045 klimaneutral umzubauen) 

Hier zeigt sich auch der direkte Bezug zur BEW Förderung: Ohne eine klare kommunale Strategie fehlt oft die Grundlage, um gezielt Fördermittel zu beantragen. Erst wenn klar ist, wo welche Lösungen sinnvoll sind, kann ein Wärmenetzbetreiber passende Projekte identifizieren und Förderanträge stellen.

Die BEW Förderung greift, wenn Wärmenetzprojekte Gestalt annehmen

Die BEW Förderung wird spätestens dann zum Thema, wenn aus der Wärmeplanung konkrete Projekte entstehen. Zum Beispiel: Eine Kommune identifiziert in ihrer Planung ein Quartier, das über ein Nahwärmenetz mit erneuerbaren Energien versorgt werden soll. Oder ein bestehendes Fernwärmenetz soll auf erneuerbare Quellen und Abwärme umgestellt werden. Genau hier setzt die Förderung an – und zwar mit dem Modul 1.

In diesem ersten Schritt werden Machbarkeitsstudien für neue Netze oder Transformationspläne für bestehende Netze gefördert. Diese Unterlagen zeigen, wie technische, wirtschaftliche und ökologische Ziele zusammengebracht werden können und bilden die Basis für spätere Investitionsförderungen. Damit wird die BEW Förderung zu einem zentralen Instrument, um die kommunalen Pläne tatsächlich in die Tat umzusetzen. Wärmenetzbetreiber, die sich frühzeitig in die Wärmeplanung einbringen, können hier entscheidende Vorteile nutzen und gezielt von den Fördermitteln profitieren.

Modul 1 der BEW Förderung: Der Fahrplan zur klimaneutralen Wärmeversorgung

Modul 1 der BEW Förderung bildet den Einstieg ins Förderprogramm und ist besonders wichtig für Wärmenetzbetreiber. Gefördert werden hier Transformationspläne (für bestehende Netze) und Machbarkeitsstudien (für neue Netze) für Wärmenetzsysteme, die mehr als 16 Gebäude oder mehr als 100 Wohneinheiten mit Wärme versorgen. In Modul 1 sind darüber hinaus Planungsleistungen, die für die Bewertung konkreter Maßnahmen einschließlich ihrer Genehmigungsfähigkeit erforderlich sind, förderfähig. Ziel ist es, eine konkrete Planung zu entwickeln, die aufzeigt, wie ein Wärmenetz bis spätestens 2045 klimaneutral betrieben werden kann. 

Wer kann einen Antrag stellen? Antragsberechtigt sind Unternehmen, Kommunen, kommunale Eigenbetriebe, Zweckverbände, eingetragene Vereine, Genossenschaften und Contractoren. Die Förderung umfasst einen nicht rückzahlbaren Zuschuss zu Kosten für die Erstellung von Transformationsplänen oder Machbarkeitsstudien. Zudem werden 50 % der förderfähigen Kosten gefördert – maximal jedoch 2 Millionen Euro pro Antrag. Der Bewilligungszeitraum beträgt 12 Monate und kann bei Bedarf einmal um weitere 12 Monate verlängert werden. 

Wärmenetzbetreiber müssen bei der Antragstellung wichtige Punkte beachten: Sie benötigen eine Projektskizze, in der u. a. die Projektbeteiligten, die Lage des Wärmenetzes, eine Ist-Analyse, Potenziale für erneuerbare Energien und der geplante Transformationspfad beschrieben werden. Auch Nachweise zur Finanzierung und ggf. Vollmachten müssen eingereicht werden. 

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Mit der WiR Solutions zur erfolgreichen BEW Förderung

Die BEW Förderung ist ein entscheidender Hebel, um Wärmenetze zukunftssicher und klimafreundlich auszubauen. Besonders bei Modul 1 stoßen viele Wärmenetzbetreiber und Kommunen an ihre Grenzen: komplexe Anforderungen, umfangreiche Antragsunterlagen und enge Fristen erfordern Fachwissen, Erfahrung und eine gute Koordination.

Genau hier setzen wir an. Wir begleiten Kommunen, Städte und Unternehmen bei der Antragstellung – von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Bewilligung. Im Rahmen unserer Beratungsleistung übernehmen wir die vollständige Koordination des Förderprozesses:

  • Wir analysieren, ob Ihr Vorhaben die notwendigen Fördervoraussetzungen erfüllt.
  • Wir identifizieren gezielt die relevanten Fördermodule, die zu Ihrem Projekt passen.
  • Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir eine effektive Strategie zur Antragstellung.
  • Wir unterstützen bei der Zusammenstellung aller erforderlichen Unterlagen.
  • Ebenso bei der Formulierung der Antragsinhalte.
  • Wir übernehmen die Kommunikation mit den zuständigen Behörden.

Dank unserer Erfahrung in der Fördermittelberatung und dem Projektmanagement bringen wir einen roten Faden in Ihre Wärmeplanung. Wir helfen Ihnen, die Wärmeplanung strategisch mit der BEW Förderung zu verzahnen, CO₂-Einsparpotenziale zu erkennen und Investitionsrisiken zu minimieren. Damit schaffen wir gemeinsam die Grundlage für eine klimaneutrale Wärmeversorgung – effizient, förderfähig und passgenau auf die Bedürfnisse Ihrer Kommune, Stadt oder Ihres Unternehmens zugeschnitten.

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Quellen

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Kommunale Wärmeplanung“, Berlin, https://www.bmwsb.bund.de/DE/stadtentwicklung/klimagerechte-stadtentwicklung/kommunale-waermeplanung/kommunale-waermeplanung.html, letzter Zugriff am 15.07.2025

Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW): „Step by Step zum Kommunalen Wärmeplan“, Halle (Saale), https://www.kww-halle.de/kwp-prozess/prozessskizze-kommunale-waermeplanung#c750, letzter Zugriff am 15.07.2025

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)", Eschborn, https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Waermenetze/Effiziente-Waermenetze/effiziente-waermenetze-node.html, letzter Zugriff am 15.07.2025

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